Besuch aus Ecuador


Am  Samstag, den 14. Oktober begrüßten die Helferinnen und einige Interessierte der Sternsingeraktion in unserem Pfarrverband sowie viele Sternsinger Schwester Teresita aus dem Kinderheim Casa Hogar de Jesús aus Ecuador in Jetzendorf.

Als verlässlicher Mittelsmann und Kontaktperson in Deutschland für die Kinderheime „Valle Feliz“ und „Hogar de Jesús“  freute sich Karl Kandlbinder Schwester Teresita Moncada persönlich willkommen heißen zu dürfen.  Er berichtete von den beiden Projekten, Kinderheim „Valle Feliz“ und“ Casa Hogar de Jesús“, die seit Anbeginn der Sternsingeraktion mit deren Spenden unterstützt werden.

Schwester Teresita Moncada ist die Leiterin des Straßenkinderheim Casa Hogar de Jesús, das 1991 von Padre Pablo Fink auf Anweisung von Bischof  Emil Lorenz Stehle gegründet wurde. Als tatkräftige Hilfe stand ihm damals Schwester Emilia Estrazzacapa zur Seite. Als Padre Pablo Fink 2008 nach schwerer Krankheit verstarb, wurde Schwester Teresita Moncada zur Leiterin dieses Heimes bestimmt. Sie führt seitdem in seinem Sinn das Kinderheim liebevoll und verantwortungsbewusst  weiter.

Im Heim werden Kinder zwischen 3 und 17 Jahren aufgenommen, die aus schwierigen familiären Verhältnissen oder von der Straße kommen. Viele wurden von ihren Eltern misshandelt, abgelehnt, verlassen und sind unterernährt.  Hier in Casa Hogar bekommen die vernachlässigten Kinder ein Zuhause mit 24 Stunden Betreuung und täglich drei warmen Mahlzeiten. Schwester Teresita erzählte, dass derzeit im Kinderheim Casa Hogar de Jesús 40 Kinder zwischen 4 Monaten und 16 Jahren leben. Zusammen mit ihrem Sozialarbeiterteam unter der Leitung eines Psychologen arbeitet das Team mit Nachdruck daran Kontakt zu den Familien bzw. Eltern der Kinder durch regelmäßige Besuche zu pflegen, damit den Kindern vielleicht wieder ein Leben in ihrer eigenen Familie ermöglicht werden kann. Schwester Teresita berichtete von den Perspektiven für die Heimkinder: dass sie irgendwann wieder in einem geordneten familiären Umfeld leben können, oder dass sie, wenn sie 18 werden und das Heim verlassen, auf eigenen Beinen stehen und in die Gesellschaft integriert werden können.

Voll Freude berichtete Schwester Teresita von der gebotenen Möglichkeit, in der Nähe von Casa Hogar de Jesús einen kleinen Bauernhof zu pachten. Dort lernen die Kinder den Umgang und die Pflege der Tiere, haben gemeinsam einen Hühnerstall gebaut und freuen sich über die frisch gelegten Eier der Hühner, für die sie eigenverantwortlich sorgen. Auch können sich dort die Kinder mit dem Gemüseanbau vertraut machen. Auf diese Weise kann der tägliche Speisezettel erweitert werden. Übrige Eier und Gemüse werden an die Nachbarschaft verkauft. Einen Teil des Erlöses bekommen die fleißigen „Landwirte“ auf ein eigenes Konto überwiesen, das später dann von ihnen als Starthilfe in ein „neues“ Leben verwendet wird.

Der Schulbesuch beginnt um 7.00 Uhr morgens und endet um 13.00 Uhr. Die Schulfächer sind breitgefächert mit Mathematik, Englisch, Sozial- und Naturwissenschaften, Informatik, Sprache und Literatur, Unterricht für das Leben, Kunst und Sport. Es gibt außerdem ein Wiedereingliederungsprogramm für Kinder, die schon lange nicht mehr oder sogar noch nie eine Schule besucht haben, damit diese Kinder wieder am regulären Unterricht teilnehmen können.
Sebastian, ein „Freiwilliger“, verbrachte ein Jahr in Casa Hogar de Jesús und berichtete kurz von seiner Zeit dort. Er bekam dort die Möglichkeit seine Interessen und Fähigkeiten mit einzubringen und wurde sehr vielseitig eingesetzt. So begleitete er z.B. Kinder beim Arztbesuch oder kümmerte sich um sie wenn sie im Krankenhaus waren, ebenso,  wie er auch Englischunterricht gegeben hatte und Sport mit ihnen machte. Hausaufgabenbetreuung war ebenfalls selbstverständlich.  „Es ist ein Jahr wertvoller Erfahrungen mit dem Einblick in ganz andere Lebensstandards und dadurch gewinnt man einen neuen Blick auf manche Dinge“  war sein Fazit.
Schwester Teresita bedankte sich bei der Initiatorin der Jetzendorfer Sternsingeraktion Evi Hofner, bei allen Aktiven im Pfarrverband und auch bei den anwesenden Sternsingern mit ihren Eltern und bat darum, nicht nachzulassen in ihrem Engagement, durch die Aktion auch die Straßenkinder in „Casa Hogar de Jesús“ zu unterstützen. Pfarrer Florian Regner sicherte ihr gerne die Unterstützung des Pfarrverbands Jetzendorf-Steinkirchen in der bisherigen Weise zu.
Bei Kaffee und Kuchen gab es die Möglichkeit, näher miteinander in Kontakt zu kommen, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.  Diese Gelegenheit wurde reichlich wahrgenommen.

Weitere Bilder: